Über uns

Gegründet wurde das Unternehmen 1929 vom Tischlermeister Heinrich Kämena in Bremen.

Unter der Leitung von Tischlermeister Dieter Kämena expandierte das Unternehmen und zog zu dem heutigen Standort in Ihlpohl um.

Am 29.09.08 haben wir, Andreas und Michael Kämena, die Geschäftsführung der Tischlerei in dritter Generation übernommen.

Mit Stolz blicken wir auf über 95 Jahre "Tischlerei Kämena - besser beSCHRANKt" zurück.

Es war und wird nie langweilig - nehmen Sie teil - was können wir für Sie tun?

 

Andreas Kämena

Geboren am 05.07.1976 in Bremen

Hauptaufgaben im Berieb:

Akquise, Kalkulation und Ablauforganisation

Hobby: Imker

 

Mobilnummer: 0172-5172958

Michael Kämena

Geboren am 21.03.1981 in Bremen

Hauptaufgaben im Berieb:

CAD-Programmierung, Werkstatt- und Montageleitung 

Hobbys: Motorradfahren, Dart

 

Mobilnummer: 0174-5707777

 

 

 

 

Geschäftsbericht - Osterholzer Kreisblatt 14.01.2020

 

Auf Maßarbeit programmiert

 

Vor 95 Jahren hat Heinrich Kämena seine Tischlerei in Bremen gegründet.

Heute führen seine beiden Enkel Andreas und Michael den Familienbetrieb, der inzwischen in Ihlpohl angesiedelt ist.

 

Ihlpohl. Wer in den 1970er-Jahren groß geworden ist, kennt die Geschichten von Meister Eder und seinem Pumuckel. Die Fernsehserie transportierte das Bild einer kleinen Tischlerwerkstatt, in der mit reiner Handarbeit Holz bearbeitet wurde, in die deutschen Wohnzimmer. „Einige Kunden, die zum ersten Mal zu uns kommen, haben noch immer diese Vorstellung von einer Tischlerei“, erzählt Andreas Kämena. „Aber so ist das ja längst nicht mehr; inzwischen geht das alles über Computer“, sagt der 43-jährige Tischlermeister aus Ihlpohl.

Andreas Kämena und sein Bruder Michael (38), ebenfalls Tischler, führen den Familienbetrieb, die Tischlerei Kämena, in dritter Generation. Ihr Großvater Heinrich Kämena hatte den Betrieb 1929 in Bremen-Walle gegründet. 22 Jahre war er da. Die Werkstatt lag mitten im Wohngebiet. „Vor der Tür des Hauses wurden die Bretter und Platten gesägt, um dann in der ersten Etage bearbeitet zu werden. Montiert wurden sie wieder unten“, erzählt Andreas Kämena. Mit der Straßenbahn seien die Werkstücke schließlich von Walle in die Innenstadt transportiert worden. Denn Hauptkunden ihres Großvaters seien damals die Kaufhäuser gewesen.

Ladenbau betreiben auch seine Enkel. Die Arbeit für die Geschäfte und Kaufhäuser hat ihre Berufseinstellung maßgeblich geprägt. „Beim Ladenbau muss es ziemlich schnell gehen; da produzieren wir schon mal die Nacht durch, damit am nächsten Tag die Ware präsentiert werden kann“, erzählt der Tischlermeister. „Wenn Sie heute einen Schrank bei uns bestellen, dann ist der in zwei Tagen da; das geht aber nur, weil wir alle Prozesse genau durchstrukturiert haben.“ Zum Beispiel würden die Platten für die Möbel auf Zuruf geliefert. Deshalb könnten sie sich den Raum und die Kosten für ein großes Materiallager sparen.

Mehr Platz – das war auch einer der Hauptgründe für den Umzug der Tischlerei nach Ihlpohl. „Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Werkstatt in Walle zu klein geworden“, berichtet Andreas Kämena. Außerdem habe es wegen des Lärms und des Lack-Geruchs Ärger mit den Nachbarn gegeben. Ihr Vater habe daher  nach einem neuen Produktionsstandort gesucht. „Dieses Industriegebiet in Ihlpohl wurde damals gerade erschlossen“, erzählt sein 43-jähriger Sohn. Die Lage zur Autobahn und die niedrige Gewerbesteuer haben damals überzeugt.

Bis zu 16 Mitarbeiter beschäftigte ihr Vater in der Ihlpohler Werkstatt, erinnern sich die beiden. Als Kinder und Jugendliche verdienten sie sich ihr Taschengeld dort. Heute haben die Brüder nur noch drei Mitarbeiter. „Meine Frau erledigt die Buchführung“, sagt Michael Kämena. Moderne Technik mache es möglich. Diese Automatisierung habe bereits ihrem Vater vorgeschwebt, so Andreas Kämena. Aber dann wurde Dieter Kämena krank. Krebs. „Sogar mit Tropf ist er noch in den Betrieb gekommen“, erinnert sich sein Sohn. Im Alter von 58 Jahren starb Dieter Kämena. Am 29. September 2008 traten seine Söhne die Nachfolge an.

„Wir haben direkt weitergearbeitet; wir brauchen den Stress“, sagt Andreas Kämena. Sein Bruder nickt. Statt burn out sprechen sie von burn in. „Wenn wir abends die Werkstatt verlassen, sagen wir auch nicht 'bis morgen', sondern 'bis später'.“ Die Brüder grinsen sich an. „Meist rufst du noch abends an, um etwas zu planen“, nickt Michael Kämena. Auf ihre Arbeitszeit angesprochen, schmunzeln sie: „Die halbe Stunde Fahrzeit zur Werkstatt, das ist Arbeitszeit; hier, das ist Freizeit“, meint der Ältere.

Entscheidung nicht bereut

Die ersten Jahre als Firmenchefs seien hart gewesen. „Wir haben viel Lehrgeld zahlen müssen“, sagt Andreas Kämena. Heute verstehe er, warum sein Vater ihm zur bestandenen Meisterprüfung sagte: „Das ist toll; aber gratulieren werde ich dir erst, wenn du zehn Jahre selbstständig bist“. Der Tot des Vaters, die Übernahme des Betriebs – sie fielen mit dem Beginn der Wirtschaftskrise zusammen. Von Geschäften und Kaufhäusern kamen weniger Aufträge. Die Firma stellte sich breiter auf, hat mehrere Standbeine, neben Großkunden wie Kaufhäusern schreinern Kämenas viel für Privatkunden. Daneben rücken sie bei Wasserschäden an, um die Möbel abzubauen. Das sei ein wichtiger Zusatzverdienst. Egal ob Großkunde oder Privatmann, für alle gilt das Motto: „Wenn ein Kunde anruft, stehen wir auf der Matte; sonst sucht er sich einen anderen Betrieb.“

Hinter der Glastür zur Tischlerei an der Max-Planck-Straße in Ihlpohl verbirgt sich zunächst der Verkaufsraum mit Arbeits- und Farbbeispielen sowie den Schreibtischen und Computern. Das eigentliche Herz des Familienbetriebes liegt im hinteren Teil des Gebäudes: die Werkstatt. Maschinen dominieren die Halle. Jede ist Teil der Produktionskette. Alle sind mit Computern bestückt. Einmal programmiert arbeiten sie fast selbstständig. Die Platten müssen nur in die Maschine gelegt und nach der Bearbeitung mithilfe eines Wagens zum nächsten Arbeitsplatz geschoben werden.

Die Geschichte eines Möbels beginnt aber nicht erst in dieser Werkstatt. Noch im Gespräch mit dem Kunden nimmt es Gestalt an. „Ich messe alles per Laser aus und schildere meinem Bruder am Smartphone, was gewünscht wird“, so Andreas Kämena. Der erstelle noch während Andreas Kämena beim Kunden sei, eine 3D-Skizze des Möbels. Diese Skizze schicke er umgehend seinem Bruder. „Dann weiß der Kunde gleich, was er von uns bekommt.“

Bekämen sie den Auftrag, ginge die Materialbestellung raus. Sobald die Platten einträfen, würden die Maschinen mit den Maßen des Möbels programmiert und die Produktion beginne. „Hier rechnet keiner mehr großartig rum; hier geht alles direkt vom Rechner an die Säge und die zieht die Platte vollautomatisch ein“, so der Tischlermeister. Die fertigen Teile würden im Werk vormontiert oder direkt beim Kunden zusammengebaut. „Wir sind zwei unterschiedliche Charaktere“, sagt Andreas Kämena. Aber was die Arbeit betreffe, seien sie ein eingespieltes Team.

Dass sie einmal die Tischlerei übernehmen würden, habe ihr Vater nicht verlangt, erzählt Michael Kämena: „Vielleicht habe ich mal überlegt, etwas anderes zu machen – aber dann war ich schon wieder am Arbeiten; ich bin hier reingewachsen.“ Sein Bruder nickt: „Bei uns ist kein Tag gleich; das ist das Interessante.“ Michael Kämena ist überzeugt: „Ich würde es wieder machen.“ Auch sein Bruder bereut die Entscheidung nicht. „Mit dem Wissen von heute würde ich es noch mal machen.“

 

„Auf Maßarbeit programmiert“ 

Freigabe durch Autorin Brigitte Lange und Fotograf Christian Kosak

Urheberrecht Bremer Tageszeitungen AG | Die Norddeutsche | 14.01.2020.   

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